Gantt-Diagramm und Netzplan – das sind die Unterschiede der Visualisierungstools
Kurzgefasst: In diesem Beitrag stellen wir euch Aufbau, Vor- und Nachteile der beiden meistgenutzten Möglichkeiten zur Darstellung eines Projektablaufes vor: Gantt-Diagramm und Netzplan.
Grundsätzlich dienen bewährte Tools wie das Gantt-Diagramm oder der Netzplan im Projektmanagement dazu, Projekte mit ihren Aktivitäten und Zeitplänen besser überblicken zu können. Dabei eignen sich die zwei bewährten und wichtigsten Tools, das Gantt-Diagramm und der Netzplan, jeweils für verschiedene Situationen
Sorgt für Ordnung seit 1890 – das Gantt-Diagramm
Ein Gantt-Diagramm wird im Gegensatz zum Netzplan immer tabellarisch dargestellt. In der ersten Spalte der Tabelle findet ihr alle Aktivitäten des Projekts. Damit gilt: Es wird immer eine Aktivität pro Zeile dargestellt. Ganz oben bzw. unten – also entweder in der ersten oder letzten Zeile der Tabelle seht ihr die Zeitachse. Nun könnt ihr in jeder Zeile anhand der Balken ablesen, welche Dauer pro Aktivität vorgesehen ist. Daraus ergeben sich folgende Informationen:
- Anfangs- und Endzeitpunkt jeder Projektaktivität, dargestellt durch den jeweiligen Balkenanfangs- und Endpunkt.
- Abhängigkeiten zwischen zwei Aktivitäten: Liegen welche vor, dann bestimmt das Balkenende des Vorgängers die Position des Balkenanfangs der nachfolgenden Aktivität – und damit deren Starttermin.
- Ein Überblick aller Meilensteine. Diese werden im Gantt Diagramm in der Regel in Form einer Raute dargestellt.
- Eine übersichtliche Statusdarstellung aller Aktivitäten: Dazu markiert ihr einfach den aktuellen Tag oder einen gewünschten Termin mit einer Line, senkrecht zur Zeitachse. So seht ihr sofort, welche Aufgaben abgeschlossen sind (links von der Terminlinie), welche aktuell umgesetzt werden (von der Terminlinie durchzogen) und welche in der Zukunft – und damit rechts neben der Terminlinie liegen.
Damit das Gantt-Diagramm nicht unübersichtlich wird, könnt ihr es am besten für die Darstellung von Projekten mit einer mäßigen Zahl an Aufgaben einsetzen. Umfasst euer Projekt viele Aufgaben, habt ihr die Möglichkeit, die Aktivitäten zu Projektphasen zusammenzufassen. Solange diese etwas weniger detaillierte Darstellung euch noch die nötigen Informationen liefert, könnt ihr auch bei weitreichenden Projekten das Gantt-Diagramm zur Visualisierung nutzen.
Einfacher aber wirkungsvoll – der Netzplan
Im Gegensatz zum Gantt-Diagramm wird im Netzplan jede Projektaktivität als Viereck dargestellt. Die fachlichen Abhängigkeiten zweier Aktivitäten erkennt ihr als Linien zwischen diesen Vierecken.
Meilensteine werden in dieser Darstellung mit einem gekippten Quadrat gekennzeichnet.
Im Netzplan wird die fachliche Reihenfolge von Aktivitäten dargestellt. Die zeitlichen Aspekte spielen dabei nur eine kleine bis keine Rolle. Ob eine Aufgabe eher fertig ist bzw. fertig sein sollte als eine andere, ist dementsprechend nicht zu erkennen. Deshalb ergänzt man in der Regel neben dem Namen der Projektaktivität weitere Informationen innerhalb eines solchen Vierecks, wie z. B. Start- und Endtermin.
Somit eignet sich der Netzplan im Gegensatz zur tabellarischen Darstellung des Gantt-Diagramms eher für die Übersicht der logischen Beziehungen aller Aktivitäten eines Projekts.