Wie Qualitätsmanagement Euer Projektmanagement verbessert

Hast Du Dich jemals gefragt, warum manche Projekte in Unternehmen reibungslos verlaufen und andere ständig hinter den Erwartungen zurückbleiben? Liegt es am Management, an der Planung, an der Umsetzung oder vielleicht an etwas ganz anderem? Hier kommt das Qualitätsmanagement bzw. die Qualitätssicherung ins Spiel – oft übersehene, aber entscheidender Aufgaben im Projektmanagement.

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Wie kannst Du sicherstellen, dass Dein Projekt nicht nur termingerecht, sondern auch qualitativ hochwertig abgeschlossen wird? Wie kannst Du Risiken minimieren und gleichzeitig die Zufriedenheit Deiner Kunden maximieren? In diesem Blogbeitrag beleuchten wir das Thema Qualitätsmanagement umfassend und zeigen dir, wie es sowohl Dein Projektmanagement als auch dessen Ergebnisse – in der Regel Produkte und Dienstleistungen – verbessern kann.

Dabei geht es nicht um trockene Zertifizierungen oder bürokratische Hürden, sondern um eine grundlegende Einstellung dazu und die praktische Umsetzung von Qualitätssicherung und Qualitätsmanagementsystemen.

Egal, ob Du neu in diesem Bereich bist oder schon Erfahrung hast und Deine Fähigkeiten verbessern möchtest: In diesem Blogbeitrag erhältst Du alle notwendigen Informationen, um Qualitätsstandards zu setzen, zu überwachen und aufrecht zu erhalten. Viel Erfolg!

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Qualitätsmanagement?
  2. So definierst und misst Du Qualitätskriterien
  3. Vorteile von Qualitätsmanagement
  4. Qualitätsmanagement in 5 Schritten
  5. Qualitätsstandards einhalten – So geht's
  6. Qualitätsprobleme während des Projekts erkennen und lösen 
  7. Qualitätsmanagement: Typische Fehler & wie Du sie vermeidest
  8. Stakeholder im Qualitätsmanagement
  9. Qualitätsmanagement im agilen vs. traditionellem Projektmanagement
  10. Was sind Qualitätsaudits?
  11. Wie wirst Du Qualitätsmanagerin / Qualitätsmanager?
  12. Qualitätsmanagement professionalisiert Euer Projektmanagement


Was ist Qualitätsmanagement?

Beginnen wir mit einer Definition

Qualitätsmanagement (QM) zielt darauf ab, die Qualität eines Produkts oder einer Dienstleistung in jeder Phase des Herstellungs- oder Erbringungsprozesses zu gewährleisten und zu verbessern. Im Kern geht es beim Qualitätsmanagement darum, systematische Maßnahmen, Aufgaben und Prozesse zu etablieren, die darauf ausgerichtet sind, die Erwartungen des Kunden nicht nur zu erfüllen, sondern idealerweise zu übertreffen.

Qualitätsmanagementsysteme nutzen eine Kombination aus qualitätssichernden und qualitätsfördernden Aktivitäten, die auf den Prinzipien der Effizienz und ständigen Verbesserung basieren. Qualitätsmanagement bzw. Qualitätssicherung ist keine Aufgabe, die erst am Ende eines Projekts stattfindet. Sie ist eine integrierte Methode, die von der Planung bis zur Auslieferung des gewünschten Ergebnisses Deine ständige Aufmerksamkeit erfordert.

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Allgemeine Aufgaben von Qualitätsmanagements & Qualitätssicherung

Zu den Hauptaufgaben gehört die Qualitätsplanung, bei der Standards und Kriterien festgelegt werden, die während des Projekts erreicht werden sollen. Dazu gehört die Entwicklung von Prozessen und Kriterien, die sicherstellen, dass jedes Element des Projekts die festgelegten Anforderungen erfüllt.

Ein weiterer zentraler Bereich ist die Qualitätskontrolle, die den fortlaufenden Vergleich der tatsächlichen Projektperformance mit den festgelegten Standards beinhaltet. Hierbei werden regelmäßig Daten gesammelt und analysiert, um sicherzustellen, dass die Prozesse auf dem richtigen Weg sind.

Ebenso wichtig ist die Qualitätsverbesserung, die nach Möglichkeiten sucht, die festgestellten Mängel zu beheben und die Prozesse kontinuierlich zu optimieren. Hierbei spielt auch das Feedback von Kunden und Stakeholdern eine wesentliche Rolle, um die Qualität von Produkten und Dienstleistungen fortlaufend an deren Erwartungen anzupassen.

Allgemeine Ziele des Qualitätsmanagements

Mit Hilfe des Qualitätsmanagements wollen Unternehmen hohe Kundenzufriedenheit erreichen und ihre Dienstleistung verbessern. Ein Hauptziel ist, Fehler zu minimieren. Das reduziert etwaige Kosten für Nachbesserungen und hilft Dir, sowohl den Zeitplan als auch Budgetvorgaben einzuhalten.

Darüber hinaus strebt das Qualitätsmanagement danach, Prozesse effizienter und effektiver zu gestalten. All das verbessert Eure Wettbewerbsfähigkeit und fördert das Wachstum Eures Unternehmens.

Langfristig zielen Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung darauf ab, die Unternehmenskultur zu stärken und ein ausgeprägtes Qualitätsbewusstsein in allen Unternehmensbereichen zu schaffen.
So verbesserst Du einerseits Eure Produkt- bzw. Dienstleistungsqualität und andererseits die Arbeitszufriedenheit Deiner Teams.

So definierst und misst Du Qualitätskriterien

Qualitätskriterien für Projekte, Produkte und Dienstleistungen zu definieren und zu messen, beginnt mit einem klaren Verständnis der Ziele und Kundenanforderungen. Zunächst müssen Du und Dein Team sich auf messbare Qualitätsstandards einigen, die direkt mit den Erwartungen der Stakeholder Eures Unternehmens verknüpft sind. Diese Kriterien können sich auf verschiedene Aspekte wie Funktionalität, Performance, Zuverlässigkeit und Benutzerfreundlichkeit beziehen.

Um diese Kriterien festzulegen, kannst Du Qualitätswerkzeuge wie zum Beispiel das Quality Function Deployment (QFD) nutzen. Es hilft dabei, Kundenbedürfnisse in spezifische Qualitätsanforderungen zu übersetzen. Ein weiteres wichtiges Werkzeug sind Leistungsindikatoren (KPIs), also quantifizierbare Messgrößen. Sie dienen dazu, sowohl Euren Projektfortschritt als auch das Einhalten Eurer Qualitätsstandards zu überwachen.

Die Qualitätskontrolle bzw. Messung der Qualitätskriterien erfolgt durch regelmäßige Audits, Tests und Bewertungen während des gesamten Projektverlaufs. Es ist wichtig, dass Ihr diese Bewertungen systematisch nach einem festen Zeitplan durchführt. So stellst Ihr sicher, dass das Abweichungen frühzeitig erkannt und Maßnahmen ergriffen werden können.

Vorteile von Qualitätsmanagement

Im Projektmanagement bietet Qualitätsmanagement und konsequente Qualitätskontrolle zahlreiche Vorteile, die über das reine Sicherstellen Eurer Produkt- bzw. Dienstleistungsqualität hinausgeht.
Hier haben wir die wichtigsten Vorteile für Dich aufgelistet:

Steigerung der Kundenzufriedenheit

Die vielleicht offensichtlichste Auswirkung eines gut umgesetzten Qualitätsmanagements ist die höhere Kundenzufriedenheit. Indem Du sicherstellst, dass das Ergebnis Eures Projekts die Anforderungen und Erwartungen der Kunden erfüllt, minimierst Du das Risiko von Beschwerden und steigerst die Kundenbindung. Zufriedene Kunden sind eher bereit, wieder mit Deinem Unternehmen Geschäfte zu machen und es weiterzuempfehlen.

Mehr Effizienz und reduzierte Verschwendung

Professionelles Qualitätsmanagement identifiziert Ineffizienzen, Verschwendung und Sparpotenziale. Effizientere Prozesse bedeuten in der Regel kürzere Durchlaufzeiten, also mehr Produktivität – entscheidend für jedes Unternehmen.

Verbesserte Risikomanagementfähigkeiten

Ein integraler Bestandteil des Qualitätsmanagements ist das Risikomanagement. Indem Qualitätsprobleme frühzeitig identifiziert und Maßnahmen ergriffen bzw. umgesetzt werden, reduzierst Du Projektverzögerungen und Budgetüberschreitungen erheblich.

Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit

Unternehmen, die konsistent hohe Qualität liefern, verbessern das Markenimage und stärken ihre Position im Markt. Ein starkes Qualitätsmanagement ist eine wichtige Basis, um neue Kunden zu gewinnen und bestehende Kunden an Euch zu binden.

Förderung der ständigen Verbesserungskultur

Gutes Qualitätsmanagement fördert im gesamten Unternehmen das Verantwortungsbewusstsein für top Produkte und Dienstleistungen. Es ermutigt Mitarbeitende dazu, stets nach Wegen zu suchen, ihren Job besser und effizienter zu machen.

Einhaltung gesetzlicher und regulativer Anforderungen

Manche Produkte und Dienstleistungen müssen spezifische Standards erfüllen. Durch die Implementierung von Qualitätsmanagementverfahren stellst Du sicher, dass diese Anforderungen nicht nur erfüllt, sondern auch dokumentiert werden. Compliance-Probleme kannst Du so vermeiden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Integration von Qualitätsmanagement in Deine Aufgaben und Prozesse zu höherer Kundenzufriedenheit, geringeren Kosten, reduzierten Risiken, einer stärkeren Marktposition und einer Kultur der Exzellenz führt.

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Qualitätsmanagement in 5 Schritten – so gehst Du vor

In jedem Unternehmen ist ein strukturiertes Vorgehen zur Qualitätssicherung entscheidend, um sicherzustellen, dass die Produkte und Dienstleistungen den gesetzten Standards entsprechen. Hier sind die grundlegenden Aufgaben und Schritte zur Einführung und Umsetzung:

  1. Qualitätsmanagement einführen: Die Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems beginnt mit der Verpflichtung des Managements, die Bedeutung von Qualität für Euer Unternehmen klar zu kommunizieren. Dies umfasst die Definition der Qualitätsziele, die Abstimmung mit den Geschäftszielen und die Sicherstellung, dass alle Teammitglieder für ihre Rolle im Qualitätsprozess geschult sind. Die Einführung umfasst auch das Bereitstellen der notwendigen Ressourcen und Werkzeuge.

  2. Qualitätsplanung erstellen: In dieser Phase werden Eure Qualitätsstandards festgelegt, die das Projekt bzw. Produkt oder die Dienstleistung erfüllen muss. Diese Kriterien basieren auf den Anforderungen der Stakeholder und den gesetzlichen Bestimmungen. Es werden Messmethoden zur Erfüllung dieser Standards entwickelt und es wird festgelegt, welche Qualitätsmanagement-Werkzeuge und -Techniken Ihr anwenden werdet.

  3. Qualitätskontrolle & Qualitätssteuerung sicherstellen: Hierbei handelt es sich um Eure laufenden Aktivitäten, um die Projektperformance zu überwachen und sicherzustellen, dass die Qualitätsstandards eingehalten werden. Dies schließt regelmäßige Qualitätsprüfungen und -bewertungen ein. Abweichungen werden identifiziert und analysiert. Korrekturmaßnahmen werden eingeleitet.

  4. Qualitätssicherung durchführen: Qualitätssicherung umfasst zusätzliche, punktuelle Prozesse wie interne und externe Audits, Produkttests und andere Bewertungsverfahren.

  5. Qualitätsverbesserungen umsetzen: Der letzte Schritt im Qualitätsmanagement ist die permanente Verbesserung. Basierend auf den gesammelten Daten, Feedback von Stakeholdern und den Ergebnissen von Qualitätsprüfungen werden Verbesserungsmaßnahmen entwickelt. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, Prozesse zu optimieren, die Effizienz zu steigern und die Qualität Eurer Ergebnisse, also Produkte und Dienstleistungen, kontinuierlich zu erhöhen.

    Die Umsetzung dieser Schritte gewährleistet, dass Qualitätsmanagement nicht nur eine notwendige Compliance-Funktion ist, sondern gelebter Alltag und Antrieb im Unternehmen.
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Qualitätsstandards einhalten – so geht's

Die Einhaltung von Qualitätsstandards ist entscheidend für Euren Unternehmenserfolg und die Zufriedenheit der Kunden. Um sicherzustellen, dass Dein Projekt, Produkt bzw. die Dienstleistung die gesetzten Standards einhält, sind diese Aufgaben und Schritte erforderlich:

  1. Klare Qualitätsstandards definieren: Zuerst musst Du zusammen mit Deinem Team und den Stakeholdern klare und messbare Qualitätsstandards definieren. Diese Standards basieren üblicherweise auf den Anforderungen bzw. Erwartungen Eurer Kunden.

  2. In Projektplan einbinden: Diese Qualitätsstandards müssen integraler Bestandteil des gesamten Projektmanagementplans werden. Das bedeutet, sie müssen in jeder Phase des Projekts – von der Initiierung bis zum Abschluss – mit an Bord sein.

  3. Maßnahmen zur Qualitätskontrolle ergreifen: Implementiere Tests und Prüfungen, die helfen, die Qualität des Outputs zu jeder Zeit zu gewährleisten. Diese Maßnahmen sollten von Personen durchgeführt werden, die in der Umsetzung von Qualitätsbewertungen geschult sind. So wirst Du Probleme frühzeitig zu erkennen und kannst gegensteuern.

  4. Qualitätsaudits durchführen: Führe zusätzlich regelmäßig Qualitätsaudits durch, um die Übereinstimmung mit den definierten Prozess-Standards zu überwachen.

  5. Feedbackmechanismen einbauen: Richte Möglichkeiten ein, um Feedback von Kunden und Stakeholdern systematisch zu gewinnen. Diese Rückmeldungen sind wichtig, um zu verstehen, wie Eure Leistungen wahrgenommen werden – also wertvolle Informationen für etwaige Verbesserungen.

  6. Korrekturen umsetzen: Wenn Abweichungen von Qualitätsstandards festgestellt werden, ist es wichtig, dass Du zügig und effektiv reagierst. Entwickle Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen, um sicherzustellen, dass Fehler schnell behoben und zukünftig vermieden werden.

Durch die Umsetzung dieser Schritte kann Dein Projektteam die Qualität Eurer Produkte und Dienstleistungen kontinuierlich überwachen und optimieren. Ihr erfüllt Eure Projektziele und fördert die Zufriedenheit aller Beteiligten.

Qualitätsprobleme während des Projekts erkennen und lösen

Qualitätsprobleme frühzeitig zu erkennen und effektiv zu behandeln, ist entscheidend, um Projekte erfolgreich und im Rahmen der vorgegebenen Standards umzusetzen.

MIt diesen Schritten identifizierst Du Qualitätsprobleme und räumst sie aus:

Frühe Identifikation durch Monitoring

Einrichten von regelmäßigen Überprüfungen und Monitoring-Systemen ist essenziell, um Qualitätsprobleme – insbesondere bei Produkten und Dienstleistungen – frühzeitig zu identifizieren. Nutze Qualitätsmanagement-Tools und -Techniken wie SPC (Statistische Prozesskontrolle) oder FMEA (Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse), um mögliche Schwachstellen oder Abweichungen im Prozess zu erkennen.

Root-Cause-Analyse

Sobald ein Qualitätsproblem identifiziert ist, führe eine umfassende Ursachenanalyse Durch. Dies hilft dabei, nicht nur die Symptome, sondern die tatsächlichen Ursachen des Problems zu adressieren. Techniken wie die 5-Whys oder Ishikawa-Diagramme können dabei helfen, Ursachen objektiv zu identifizieren.

Dokumentation

Dokumentiere alle aufgetretenen Schwierigkeiten und die unternommenen Schritte. So gewinnst Du ein wertvolles Lernwerkzeug für die Zukunft. Ebenso ist es wichtig, das Projektteam über diese Probleme und Lösungen zu informieren. So schärfst Du das Bewusstsein für Qualität.

Qualitätsmanagement: Typische Fehler & wie Du sie vermeidest

In jedem Unternehmens treten Fehler auf. Hier haben wir einige typische Fallstricke rund ums Qualitätsmanagement für Dich gelistet – und Tipps, damit Du sie vermeiden kannst:

Unklare Qualitätsstandards

Einer häufiger Fehler sind unklar definierter Qualitätsstandards. Dies führt oft zu Missverständnissen und nicht erfüllten Erwartungen. Vermeide diesen Fehler, indem Du von Anfang an klare, messbare und verständliche Qualitätskriterien festlegst, die von allen Projektbeteiligten akzeptiert werden.

Vernachlässigung der Mitarbeiterqualifikation

Ein mangelhaft geschultes Team kann Qualitätsstandards nicht effektiv umsetzen und aufrechterhalten. Investiere in regelmäßige Weiterbildungen rund um Euer Qualitätsmanagementsystem. Stelle sicher, dass alle Mitglieder auf dem neuesten Stand der Praktiken sind und ihre Aufgaben gut bewältigen können.

Mangel an kontinuierlicher Überwachung

Qualitätsmanagement muss ein ständiger, fortlaufender Prozess sein. Implementiere ein systematisches Überwachungssystem, das es Dir ermöglicht, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

Keine kontinuierlichen Verbesserungen

Qualitätssicherung bedeutet auch, aus Fehlern zu lernen und Prozesse laufend zu optimieren. Vermeide den Fehler, bei einmal definierten Standards stehen zu bleiben. Nutze Feedback und Audit-Ergebnisse, um kontinuierlich besser zu werden. 

Unzureichende Einbindung der Stakeholder

Die mangelnde Beteiligung der Stakeholder kann dazu führen, dass die Qualitätsziele Eures Unternehmens nicht mit den tatsächlichen Bedürfnissen der Kunden übereinstimmen. Stelle sicher, dass alle relevanten Stakeholder in den Prozess der Qualitätsplanung und -überprüfung einbezogen sind, um ihre Erwartungen vollständig zu verstehen und zu berücksichtigen.

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Stakeholder im Qualitätsmanagement

Stakeholder spielen eine entscheidende Rolle im Qualitätsmanagement Deines Projekts. Ihre Einbindung ist nicht nur wichtig für die Definition von Qualitätsstandards Eurer Produkte und Dienstleistungen, sondern auch für die Aufrechterhaltung der Qualität während des gesamten Projektlebenszyklus.

Definition von Qualitätsstandards

Stakeholder sind oft diejenigen im Unternehmen, die die Qualitätsanforderungen aufgrund ihrer direkten Verbindung zum Endprodukt bzw. zur erbrachten Dienstleistung am besten verstehen – also Personen, die nahe am Kunden sind. Ihre Erwartungen und Bedürfnisse müssen sorgfältig analysiert und in die Standards integriert werden.

Ressourcen und Unterstützung

Stakeholder stellen die Ressourcen für Eure Qualitätssicherung bereit – finanziell, personell oder auch Expertenwissen. Ihre Unterstützung ist entscheidend für die Umsetzung effektiver Qualitätsmanagementpraktiken und -prozesse.

Feedback und kontinuierliche Verbesserung

Durch regelmäßiges Feedback können Stakeholder wertvolle Informationen über die Effektivität Eurer Qualitätsmanagementmaßnahmen liefern. Diese Rückmeldungen sind wesentlich für die kontinuierliche Verbesserung Eurer Prozesse bzw. Produkte und Dienstleistungen.

Überwachung und Governance

Ihre Rolle in Aufsichtsgremien oder Lenkungsausschüssen hilft dabei, die Einhaltung von Qualitätsstandards zu überwachen und bei Bedarf korrigierend einzugreifen.
Durch die aktive Einbindung und Nutzung der Expertise von Stakeholdern kann das Qualitätsmanagement im Projekt erheblich gestärkt und die Wahrscheinlichkeit für den Projekterfolg erhöht werden.

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Qualitätsmanagement im agilen vs. traditionellem Projektmanagement

Qualitätsmanagementsysteme in agilen und traditionellen Wasserfall-Projekten unterscheiden sich grundlegend in der Herangehensweise und Umsetzung.

Agile Methodik

Im agilen Projektmanagement ist Qualitätsmanagement in den iterativen Prozess eingebettet, also beispielsweise die Produktentwicklung. Qualität wird kontinuierlich bewertet, da jedes Sprint-Ende eine Überprüfung und Anpassung der bisherigen Arbeit ermöglicht. Dies fördert eine sofortige Reaktion auf Qualitätsprobleme und erlaubt dem Team, Anpassungen in Echtzeit vorzunehmen. Die ständige Zusammenarbeit mit den Stakeholdern sorgt zudem dafür, dass die Qualitätsanforderungen stets aktuell und relevant bleiben.

Traditionelle Wasserfall-Methodik

Im traditionellen Wasserfallmodell erfolgt das Qualitätsmanagement eher sequenziell am Ende jeder Phase. Qualität wird oft erst nach Abschluss umfangreicher Arbeitsschritte überprüft, was das Risiko erhöht, dass Fehler erst spät im Projektzyklus entdeckt werden. Änderungen sind dann oft kostspieliger und zeitaufwändiger zu implementieren.

Die Hauptunterschiede liegen also in der Flexibilität und Reaktionsfähigkeit gegenüber Qualitätsproblemen:
Agile Projekte profitieren von der „eingebauten“ Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, die es ermöglicht, Qualität fortlaufend zu sichern und zu verbessern. Wasserfallprojekte erfordern eine sehr gründliche Planung, um Qualitätssicherungsmaßnahmen effektiv zu integrieren und späteren Aufwand zu minimieren.

 

Lies hier mehr zu Methoden im PM!

  

Übersicht der Normen und Modelle im Qualitätsmanagement

DIN EN ISO 9001:
Diese international anerkannte Norm definiert die Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem (QMS). Sie hilft Organisationen, ihre Effizienz und Kundenzufriedenheit durch systematische Prozessverbesserungen und Risikomanagement zu verbessern.

EFQM-Modell:
Das European Foundation for Quality Management (EFQM) Modell ist ein Rahmenwerk, das Organisationen dabei unterstützt, Stärken und Verbesserungsbereiche zu identifizieren. Es basiert auf Selbstbewertung und fördert nachhaltige Verbesserung Durch ganzheitliche Betrachtung der Organisationsleistung.

Total Quality Management (TQM):
TQM ist ein umfassender und ganzheitlicher Ansatz zur Qualitätsverbesserung in allen Funktionen und Ebenen einer Organisation. Der Fokus liegt auf langfristiger Qualität Durch die kontinuierliche Verbesserung von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen mit Einbeziehung aller Mitarbeiter.

Six Sigma:
Six Sigma ist eine methodische Vorgehensweise, die darauf abzielt, die Fehlerquote in Prozessen zu minimieren und so die Produktqualität zu maximieren. Es verwendet statistische Methoden zur Identifikation und Eliminierung von Ursachen für Fehler und Mängel in Geschäftsprozessen.

 

Was sind Qualitätsaudits?

Qualitätsaudits sind ein entscheidendes Instrument zur Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung von Unternehmen. Sie stellen sicher, dass Eure Prozesse und Ergebnisse (also Produkte und Dienstleistungen) den definierten Qualitätsstandards entsprechen.

Diese Audits bieten eine objektive Bewertung und helfen, Schwachstellen in den Aufgaben und Prozessen zu identifizieren, bevor sie zu ernsthaften Problemen führen.

Die Durchführung von Qualitätsaudits beginnt mit der Planung, bei der der Umfang und die Ziele des Audits festgelegt werden. Es ist wichtig, erfahrene Auditoren einzusetzen, die unabhängig von den zu prüfenden Prozessen sind, um Objektivität zu gewährleisten.

Während des Audits überprüfen die Auditoren die Dokumentation, führen Interviews mit Teammitgliedern durch und beobachten die Arbeitsprozesse.

Nach Abschluss des Audits wird ein Bericht erstellt, der alle festgestellten Probleme zusammenfasst und Empfehlungen für Verbesserungen liefert. Die Ergebnisse des Audits sollten genutzt werden, um Korrekturmaßnahmen zu planen und umzusetzen – also die Qualität des Projekts steigern.

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So wirst Du Qualitätsmanagerin / Qualitätsmanager

Qualitätsmanagerin bzw. Qualitätsmanager ist eine spannende Aufgabe, wenn Du Dich für die kontinuierliche Verbesserung von Prozessen, Produkten und Dienstleistungen interessierst. Hohe Kundenzufriedenheit durch hohe Qualitätsstandards erreichen zu wollen, sollte Dich antreiben.

Der erste Schritt auf diesem Weg ist der Erwerb von grundlegendem Wissen über Qualitätsmanagement-Praktiken und Prinzipien der Qualitätskontrolle. Verschiedene Bildungswege führen Dich dorthin:

Ein Studium in Betriebswirtschaft, Ingenieurwesen oder einem verwandten Bereich kann eine solide Basis bieten, ist aber nicht immer zwingend notwendig.

Viel wichtiger sind gezielte Weiterbildungen und Zertifizierungen, die spezifisch auf Qualitätsmanagement ausgerichtet sind. Kurse und Zertifikate, wie ISO 9001 für Qualitätsmanagementsysteme, Six Sigma oder Lean Management, sind besonders wertvoll, da sie praxisnahe Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln.

Darüber hinaus ist praktische Erfahrung unerlässlich. Beginne vielleicht mit einer Rolle im Qualitätskontrollteam Deines Unternehmens und arbeite Dich durch aktive Beteiligung an Projekten voran. Nutze jede Gelegenheit, um von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen zu lernen und wende Dein erlerntes Wissen rund ums Qualitätsmanagement praktisch an.

Engagiere Dich auch in Fachverbänden oder Normenausschüssen, um von den Erfahrungen anderer Unternehmen zu profitieren.

 

7 Grundsätze der ISO 9001 Norm

  1. Kundenorientierung: Der Kunde steht im Zentrum aller Aktivitäten. Projekte müssen sich an den Bedürfnissen und Erwartungen der Kunden orientieren, um erfolgreich zu sein.

  2. Führung: Starke Führung gibt die Richtung vor und motiviert das Team, sich für die Qualitätsziele einzusetzen.

  3. Engagement von Personen: Jedes Teammitglied ist wichtig. Ihre Fähigkeiten und ihr Engagement sind entscheidend für den Erfolg.

  4. Prozessorientierter Ansatz: Die Effizienz von Prozessen verbessert die Leistung und die Ergebnisqualität des Projekts.

  5. Verbesserung: Kontinuierliche Verbesserung ist der Schlüssel, um Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz zu steigern.

  6. Faktengestützte Entscheidungsfindung: Entscheidungen sollten auf der Analyse von Daten basieren, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

  7. Beziehungsmanagement: Effektive Beziehungen innerhalb des Teams und mit externen Partnern verbessern die Leistung und den Projekterfolg.

 

Qualitätsmanagement professionalisiert Euer Projektmanagement

Die Einführung und Umsetzung von Qualitätsmanagement im Projektmanagement kann eine transformative Wirkung auf Dein gesamtes Unternehmen haben. Wie wir gesehen haben, verbessert ein effektives Qualitätsmanagement die Kundenzufriedenheit, erhöht die Effizienz und trägt dazu bei, Kosten und Risiken zu reduzieren. Qualitätskontrolle ermöglicht eine proaktive Fehlervermeidung und fördert eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung, die Dein Unternehmen wettbewerbsfähiger macht.

Besonders wichtig ist, dass Du Qualitätsmanagement nicht nur als formale Aufgabe oder bürokratische Hürde siehst. Vielmehr geht es darum, eine grundlegende Einstellung zu entwickeln, die das Thema Qualität in den Mittelpunkt aller Projektaktivitäten stellt.

Dieser Ansatz erfordert Engagement und die Bereitschaft, bestehende Prozesse ständig zu hinterfragen und zu verbessern.

Eine formale Zertifizierung im Bereich Qualitätsmanagement kann nützlich sein, ist aber keine zwingende Voraussetzung, um hohe Qualitätsstandards zu erreichen. Viel entscheidender ist das Verinnerlichen von Qualitätsprinzipien. Das Verständnis der sieben Grundsätze des Qualitätsmanagements und ihre Anwendung werden bereits erheblich zur Verbesserung Eurer Projektergebnisse, Produkte und Dienstleistungen beitragen. Viel Erfolg!

  

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