Risikomanagement in Projekten erfolgreich umsetzen
Und was ist überhaupt ein Risiko?
Kurz gesagt: Ein Risiko ist die Möglichkeit, dass etwas Unerwartetes passiert bzw. schiefgeht – etwas, das erhebliche negative Folgen für Dein Unternehmen oder Projekt hat.
Im betrieblichen Risikomanagement können das zum Beispiel Hackerangriffe sein, Verstöße gegen Umweltauflagen oder gestörte Lieferketten. Bezogen auf Projektrisiken liegt der Fokus eher auf Zeitverzögerungen, Budgetüberschreitungen und Ressourcenengpässe.
Möchtest Du wissen, wie Du solche Risiken frühzeitig erkennst, bewertest und gezielt vorbeugen kannst? Dann ist dieser Artikel genau richtig für Dich – ganz gleich, ob Du das gesamte Unternehmen im Blick hast oder Projekte.
Risikomanagement ist der systematische Prozess, um solche Risiken frühzeitig zu erkennen, Eintrittswahrscheinlichkeit objektiv einzuschätzen und gezielt vorzubeugen.
Du erfährst hier, wie Risikomanagement funktioniert, wann es sinnvoll ist und wie Du es einführst. Klar und verständlich, inklusive praktischer Tipps. Los geht’s!
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Inhaltsverzeichnis
- Warum ist Risikomanagement sinnvoll?
- Der Risikomanagement-Prozess
- Welche Risikoarten gibt es?
- Risikomanagement-Prozess Schritt für Schritt erklärt
- Wie analysierst Du Risiken? Methoden-Übersicht und Vergleich
- Welche Normen gelten fürs Risikomanagement?
- Praktische Tipps für Dein Risikomanagement
- Wie kannst Du Risikomanager werden?
- Risikomanagement: Sicher manövrieren in unruhigen Gewässern
Warum ist Risikomanagement sinnvoll?
In Deutschland sind manche Unternehmen gesetzlich zum Risikomanagement verpflichtet.
Doch auch, wenn Dein Unternehmen nicht dazuzählt, ist es sinnvoll.
Risikomanagement hilft Dir, langfristig stabil und wettbewerbsfähig zu bleiben, indem Du relevante Gefahren frühzeitig erkennst und proaktiv gegensteuerst. Das sind die wesentlichen Ziele und Vorteile auf einen Blick:
Ziele des Risikomanagements:
- Frühzeitige Risikoerkennung:
Risiken werden rechtzeitig erkannt, sodass Du frühzeitig reagieren kannst. - Minimieren negativer Folgen:
Mögliche Auswirkungen kannst Du vorausschauend und gezielt abmildern. - Sicherung des Erfolgs:
Du kannst Deine Unternehmens- bzw. Projektziele trotz möglicher Risiken erreichen.
Vorteile des Risikomanagements:
- Fundierte Entscheidungsgrundlage:
Potenzielle Gefahren und deren Folgen sind Dir bekannt. - Verantwortungsvolles Handeln:
Proaktiv statt reaktiv – Du hast das Heft in der Hand und erlebst weniger Überraschungen. - Mehr Planungssicherheit:
Dank weniger Unwegsamkeiten kannst Du Prozesse, Projekte und Ressourcen verlässlicher steuern.
Risikomanagement sorgt dafür, dass Unternehmen Risiken nicht einfach hinnehmen, sondern aktiv steuern.
Typische Anwendungsfälle des Risikomanagements:
Beispiele für betriebliche Risiken
Problem | Lösung |
Finanzielle Risiken |
Bewertung möglicher Kostenüberschreitungen und Einleitung von Gegenmaßnahmen |
Lieferkettenprobleme |
Analyse von Lieferantenausfällen und Diversifizierung der Lieferquellen |
Mitarbeiterfluktuation |
Maßnahmen zur Verbesserung der Mitarbeiterbindung und Sicherstellung des Know-how-Transfers |
Regulatorische Änderungen |
Überwachung rechtlicher Entwicklungen und Anpassung interner Prozesse |
IT-Sicherheit |
Identifikation von Schwachstellen und Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen |
Beispiele für Projektrisiken
Problem | Lösung |
Projektverzögerungen |
Frühzeitige Identifikation von Engpässen und sorgfältige Ressourcenplanung |
Budgetüberschreitungen |
Regelmäßige Kostenkontrolle und rechtzeitige Anpassung der Budgets |
Fehlende Ressourcen |
Frühzeitige Identifikation und Sicherstellung von Backup-Ressourcen |
Innovationsrisiken |
Durchführung von Machbarkeitsstudien und Pilotprojekten vor großflächiger Implementierung |
Integrationsrisiken (IT) |
Intensive Tests und Probeläufe vor dem Live-Einsatz sowie enge Zusammenarbeit zwischen den Entwicklungsteams |
Risikomanagement: Pflicht oder Kür?In Deutschland gibt es gesetzliche Anforderungen, die Unternehmen dazu verpflichten, ein Risikomanagementsystem einzuführen. Diese Anforderungen sind insbesondere für große Unternehmen von Bedeutung. Hier findest Du eine kurze Übersicht zur Orientierung (Stand 10/2024).
Diese Informationen sind nach bestem Wissen zusammengestellt, jedoch können sich gesetzliche Regelungen ändern. Bitte informiere Dich an geeigneter Stelle (Berufsverbände, Fachverbände, IHK, Rechtsabteilung u.ä.), um sicherzugehen, dass Dein Unternehmen den geltenden Anforderungen entspricht. Offizielle Gesetzestexte und aktuelle Änderungen kannst Du auch im Gesetzesportal der Bundesregierung (www.gesetze-im-internet.de) einsehen. |
Der Risikomanagement-Prozess
Mehreren aufeinanderfolgende Phasen bilden den sogenannten Kreislauf des Risikomanagements. Jede Phase spielt eine wichtige Rolle, um Risiken systematisch zu identifizieren, zu analysieren, entsprechende Maßnahmen zu planen und diese zu überwachen. Dieser wiederkehrende Prozess hilft Dir, die Kontrolle zu behalten und flexibel auf Herausforderungen zu reagieren.
Phase | Beschreibung |
Risikoidentifikation |
In dieser Phase identifizierst Du potenzielle Risiken. Du sammelst Informationen, um alle möglichen Gefahren für Dein Projekt oder Unternehmen frühzeitig zu erkennen und festzuhalten. |
Risikoanalyse |
Jetzt analysierst Du die identifizierten Risiken genauer. Du bewertest ihre Auswirkungen und wie wahrscheinlich ihr Eintreten ist. So kannst Du die Risiken priorisieren und gezielt angehen. |
Maßnahmenplanung |
Hier planst Du konkrete Schritte, um die Risiken zu minimieren oder ganz zu vermeiden. Du entwickelst sowohl präventive Maßnahmen, um Risiken im Vorfeld zu verhindern, als auch reaktive, falls sie doch eintreten. |
Überwachung/Kontrolle |
Du behältst die Risiken und die umgesetzten Maßnahmen im Auge, um sicherzustellen, dass alles wie geplant funktioniert. Gleichzeitig erkennst Du neue Risiken frühzeitig und kannst sofort handeln. |
Der Kreislauf des Risikomanagements sorgt dafür, dass Risiken in Deinem Unternehmen oder Projekt nicht unbemerkt bleiben. Du erkennst sie frühzeitig und steuerst aktiv gegen. Durch die laufende Wiederholung kannst Du auf neue Entwicklungen oder Veränderungen verantwortungsvoll reagieren. So schaffst du ein effektives Projektcontrolling.
Welche Risikoarten gibt es?
Im Risikomanagement unterscheidet man verschiedene Risikoarten, die alle ihre eigene Bedeutung fürs Unternehmen haben. Dabei lassen sich Risiken grundsätzlich in qualitative und quantitative Risiken einteilen. Die folgende Tabelle ordnet die Risikoarten diesen beiden Kategorien zu und bietet eine kurze Beschreibung sowie Beispiele.
Die Unterscheidung zwischen qualitativen und quantitativen Risiken hilft Unternehmen dabei, Risiken besser zu analysieren und geeignete Maßnahmen zu entwickeln. Während qualitative Risiken oft schwerer zu messen sind, lassen sich quantitative Risiken in Zahlen ausdrücken. Das erleichtert Dir ihre Bewertung und Priorisierung.
Kategorie | Beschreibung | Risikoart | Beispiel | ||||||
Qualitative Risiken | Risiken, die schwer in Zahlen zu fassen sind und oft subjektiv bewertet werden. |
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Quantitative Risiken | Risiken, die messbar und objektiv bewertbar sind, z. B. durch Eintrittswahrscheinlichkeit und finanzielle Auswirkungen. |
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Risikomanagement-Prozess Schritt für Schritt erklärt
Der Risikomanagement-Prozess lässt sich in der Praxis in mehrere aufeinanderfolgende Schritte unterteilen. Diese Schritt-für-Schritt-Anleitung hilft Dir dabei, den gesamten Ablauf von der Identifikation bis zur Überwachung professionell umzusetzen.
Schritt 1: Risikoidentifikation
- Im ersten Schritt ermittelst Du potenzielle Risiken. Das kannst Du durch Workshops, Interviews oder die Analyse vergangener Projekte tun. Das Ziel ist klar: Du möchtest alle Ereignisse frühzeitig erkennen, die negative Auswirkungen auf Dein Unternehmen oder Projekt haben könnten.
Schritt 2: Risikoanalyse
- Im nächsten Schritt analysierst Du die identifizierten Risiken genauer. Du bewertest, wie wahrscheinlich es ist, dass sie eintreten und welche Auswirkungen sie haben könnten. Das hilft Dir, die Risiken zu priorisieren und Dich auf die wichtigsten Gefahren zu konzentrieren.
Hier kommen verschiedene Methoden ins Spiel, um beispielsweise Eintrittswahrscheinlichkeiten zu berechnen. Die Übersicht gängiger Methoden findest Du gleich im nächsten Kapitel 5.
Schritt 3: Maßnahmenplanung
- Für jedes priorisierte Risiko entwickelst Du jetzt passende Maßnahmen, um entweder die Wahrscheinlichkeit zu senken, dass es eintritt – oder die negativen Auswirkungen zu minimieren. Du unterscheidest dabei zwischen präventiven Maßnahmen, die das Risiko vermeiden, und reaktiven Maßnahmen, die die Auswirkungen im Ernstfall abfedern.
Schritt 4: Umsetzung
- Jetzt setzt Du die geplanten Maßnahmen um. Dabei ist es wichtig, klare Verantwortlichkeiten festzulegen und jeden Schritt der Umsetzung zu dokumentieren. Nur eine sorgfältige und effektive Umsetzung stellt sicher, dass Du die Risiken wirklich minimierst oder komplett vermeidest.
Schritt 5: Überwachung und Kontrolle
- Du solltest die Risiken und die umgesetzten Maßnahmen kontinuierlich überwachen. Neue Risiken können jederzeit auftreten – es ist wichtig, dass Du flexibel darauf reagieren kannst. Gleichzeitig solltest Du regelmäßig überprüfen, ob die getroffenen Maßnahmen die gewünschte Wirkung haben oder ob sie angepasst werden müssen.
Schritt 6: Risikokommunikation
- Ein oft unterschätzter Schritt ist die Kommunikation der Risiken und Maßnahmen an alle relevanten Stakeholder. Wenn Du transparent kommunizierst, stellst Du sicher, dass alle Beteiligten ein gemeinsames Verständnis der Risiken haben und im Ernstfall schnell und gezielt handeln können.
Schritt 7: Dokumentation und kontinuierliche Verbesserung
- Alle Schritte des Risikomanagementprozesses solltest Du sorgfältig dokumentieren, um aus vergangenen Erfahrungen zu lernen. Diese Dokumentation hilft Dir, zukünftige Projekte besser abzusichern und den Risikomanagementprozess kontinuierlich zu verbessern.
Der Risikomanagementprozess ist ein iterativer Kreislauf, der Dich dabei unterstützt, Risiken systematisch zu steuern und auf Veränderungen proaktiv zu reagieren. Dabei bildet die Kombination aus Identifikation, Analyse, Maßnahmenplanung, Umsetzung und kontinuierlicher Überwachung das Fundament für ein erfolgreiches Risikomanagement.
Hier folgt nun die Übersicht gängiger Methoden zur Risikoanalyse:
Wie analysierst Du Risiken? Methoden-Übersicht und Vergleich
Um Risiken zuverlässig zu managen, ist es wichtig, sie objektiv zu bewerten. Du musst nicht nur die Eintrittswahrscheinlichkeit, sondern auch mögliche Auswirkungen einschätzen können. Nur so wirst Du klare und fundierte Entscheidungen treffen. Mit diesen Methoden kannst Du Deine Risikoanalyse systematisch und nachvollziehbar gestalten:
Monte-Carlo-Simulation
- Diese Methode nutzt computergestützte Simulationen, um die Eintrittswahrscheinlichkeit von Risiken zu ermitteln. Sie eignet sich besonders für komplexe Projekte, bei denen viele Unsicherheiten eine Rolle spielen. Die Monte-Carlo-Simulation ermöglicht Dir eine quantitative Bewertung und zeigt, wie wahrscheinlich bestimmte Projektausgänge sind.
Risiko-Matrix – ALARP (As Low As Reasonably Practicable)
- Die ALARP-Matrix hilft Dir, Risiken anhand ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und potenziellen Auswirkungen zu bewerten. Ziel ist es, diese auf ein vertretbares Maß zu reduzieren. Die Methode ermöglicht Dir, klar zu priorisieren. Sie unterstützt Dich dabei, zu entscheiden, welche Risiken Du akzeptieren kannst und welche Maßnahmen ergriffen werden sollten.
Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse (FMEA)
- Die FMEA-Methode hilft Dir dabei, potenzielle Fehler in Prozessen systematisch zu erkennen und zu bewerten. So kannst Du gezielt Maßnahmen planen, um Probleme zu verhindern und deren Eintrittswahrscheinlichkeit zu senken.
Fehlerbaumanalyse
- Die Fehlerbaumanalyse untersucht, wie Kombinationen von Fehlern zu einem bestimmten Hauptereignis führen können. Diese Methode ist besonders nützlich, wenn Du systemische Risiken verstehen und vorbeugende Maßnahmen entwickeln möchtest.
Methodenvergleich: Vorteile, Nachteile, Anwendungsbereiche
Methode | Vorteile | Nachteile | Anwendungsbereich |
Monte-Carlo-Simulation |
Präzise Vorhersage der Eintrittswahrscheinlichkeit |
Aufwendig, benötigt spezielle Software |
Komplexe Projekte mit vielen Unsicherheiten |
Risiko-Matrix – ALARP |
Visualisierung der Risikoprioritäten |
Kann subjektiv sein, basiert oft auf Schätzungen |
Priorisierung von Risiken im Projektmanagement |
FMEA |
Identifikation spezifischer Fehlerquellen |
Zeitaufwendig bei komplexen Prozessen |
Produktentwicklung, Prozessoptimierung
|
Fehlerbaumanalyse |
Gute Übersicht über Fehlerkombinationen |
Benötigt detaillierte Systemkenntnisse |
Analyse von systemischen Risiken |
Die Wahl der Methode hängt in erster Linie davon ab, wie komplex Dein Projekt ist und welche Arten von Risiken Du analysieren möchtest. Je höher die Unsicherheiten und je präziser Deine Ergebnisse sein müssen, desto umfangreicher sollte die Methode sein.
Fürs schnelle, visuelle Priorisieren eignen sich einfachere Ansätze. Für tiefgehende Analysen von systemischen oder technischen Risiken wählst Du detailliertere Methoden. Oft ist es sinnvoll, mehrere Methoden zu kombinieren – also eine grobe Priorisierung mit einer einfacheren Methode zu beginnen und diese dann durch spezifischere Analysen zu vertiefen
Warum ist die SWOT-Analyse keine Risikoanalyse?Die SWOT-Analyse ist keine spezifische Risikoanalyse, sondern ein strategisches Instrument, um interne und externe Faktoren zu bewerten. Sie identifiziert Stärken, Schwächen, Chancen und Gefahren, liefert jedoch keine detaillierte Bewertung der Eintrittswahrscheinlichkeit oder potenzieller Auswirkungen von Risiken. Daher eignet sich die SWOT-Analyse nur bedingt zur systematischen Risikoanalyse. |
Welche Normen gelten fürs Risikomanagement?
Normen im Risikomanagement sind weit mehr als bloße Bürokratie – sie bieten klare Leitplanken und dienen Dir als Werkzeugkasten, um Risiken strukturiert und effizient zu managen. Diese Normen beruhen auf jahrelangen Erfahrungen aus verschiedenen Branchen und sorgen dafür, dass Du nichts übersiehst. Zudem helfen sie Dir dabei, gesetzliche Vorgaben zuverlässig einzuhalten und das Vertrauen in Deine Leistungsfähigkeit zu stärken.
Gängige relevante Normen sind:
- ISO 31000: Diese internationale Norm bietet einen umfassenden Rahmen für das Risikomanagement. Sie gibt klare Leitlinien, wie Risiken identifiziert, bewertet und gemanagt werden können. ISO 31000 ist keine zwingende Vorschrift, sondern eine Best-Practice-Empfehlung, die flexibel für jede Art von Organisation anwendbar ist.
- COSO ERM (Enterprise Risk Management): Der COSO-Standard liefert ein strategisches Rahmenwerk für das unternehmensweite Risikomanagement (Enterprise Risk Management). Es fokussiert sich auf die Integration des Risikomanagements in die Unternehmensführung und die strategische Planung. COSO ERM ist besonders nützlich, um Risiken in der Gesamtorganisation zu steuern.
- ISO/IEC 27005: Diese Norm ist speziell für das Risikomanagement im Bereich der Informationssicherheit ausgelegt. Sie unterstützt Unternehmen bei der Identifizierung und Behandlung von Risiken im Zusammenhang mit Informationssicherheits-Managementsystemen (ISMS) – insbesondere für Organisationen, die nach ISO/IEC 27001 zertifiziert sind.
- ONR 49000: Diese österreichische Normreihe bietet zusätzliche Leitlinien für das Risikomanagement und wird vor allem im deutschsprachigen Raum eingesetzt. Sie kann als Ergänzung zu internationalen Standards wie ISO 31000 dienen und ist vor allem für Unternehmen interessant, die nach einer breiteren Perspektive suchen.
Normen liefern Dir also eine solide Grundlage für Dein Risikomanagement. Im Unternehmens- bzw. Projektalltag geht es nun darum, diese Vorgaben umzusetzen und Herausforderungen zu meistern. Im nächsten Kapitel findest Du deshalb praktische Tipps und lernst typische Stolperfallen kennen. So kannst Du sie von Anfang an vermeiden.
Praktische Tipps für Dein Risikomanagement
Was macht gutes Risikomanagement aus? Im Lehrbuch würde stehen: „Ein erfolgreiches Risikomanagement zeichnet sich durch eine systematische Vorgehensweise, eine klare Kommunikation und eine konsequente Umsetzung der Maßnahmen aus.“ Hier erfährst Du, was das konkret für Dich bedeutet – einige Beispiele:
Systematische Vorgehensweise:
- Nutze Checklisten oder Software, um Risiken lückenlos zu erfassen und nichts zu übersehen.
- Setze regelmäßige Risiko-Workshops an, um gemeinsam im Team Risiken zu identifizieren und Lösungsansätze zu entwickeln.
- Führe Frühwarnsysteme wie Key Risk Indicators (KRIs) ein, um aufkommende Risiken schnell zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern.
Klare Kommunikation:
- Informiere alle Stakeholder regelmäßig und proaktiv, damit jeder auf dem neuesten Stand ist und potenzielle Risiken gemeinsam im Blick behält.
- Fördere eine offene Risikokultur, in der Risiken frühzeitig angesprochen und offen diskutiert werden.
- Etabliere klare Kommunikationswege, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten die relevanten Informationen zu Risiken schnell und direkt erhalten.
Konsequente Umsetzung:
- Definiere klare Verantwortlichkeiten, damit jeder im Team weiß, wer für welches Risiko verantwortlich ist und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen.
- Führe regelmäßig Stresstests und Szenario-Analysen durch, um die Wirksamkeit Deiner Maßnahmen zu überprüfen.
- Überwache alle Maßnahmen kontinuierlich, damit Risiken und Maßnahmen nicht aus den Augen verloren gehen und bei Bedarf angepasst werden können.
Zusätzlich lauern im Alltag eines Risikomanagers ein paar typische Stolperfallen, die Du einfach vermeiden kannst:
Typische Stolperfallen vermeiden:
- Risiken nicht unterschätzen:
Risiken werden oft erst ernst genommen, wenn sie bereits eingetreten sind. Um das zu verhindern, führe regelmäßige externe Audits oder Risikoreviews durch, um von unabhängigen Perspektiven auf Risiken zu profitieren. Tools wie Risikomanagement-Software können helfen, potenzielle Gefahren kontinuierlich im Blick zu behalten. - Vermeintlich „kleine“ Risiken nicht ignorieren:
Auch kleine Risiken können sich zu großen Problemen entwickeln. Setze auf eine Schwellenwertanalyse und integriere sie in Dein Frühwarnsystem. Überwache auch kleinere Risiken regelmäßig und lege fest, ab wann sie näher analysiert werden müssen. - Mangelnde Konsequenz verhindern:
Es reicht nicht, Risiken zu identifizieren – Maßnahmen müssen auch konsequent umgesetzt werden. Definiere nicht nur Verantwortlichkeiten, sondern auch Erfolgskriterien für jede Maßnahme. So lässt sich die Effektivität der Maßnahmen einfacher überwachen und bei Bedarf anpassen. - Starre Risikobewertungen vermeiden:
Risiken verändern sich im Laufe der Zeit. Setze auf automatisierte Benachrichtigungssysteme und dynamische Risiko-Reports, die Dich bei Veränderungen der Risikoparameter sofort informieren. Das spart Zeit und stellt sicher, dass Risiken aktuell bleiben.
Wie kannst Du Risikomanager werden?
In vielen Unternehmen ist Risikomanagement eine Zusatzqualifikation, die per Weiterbildung bzw. Zertifizierung erworben wird. Projektleiterinnen, Abteilungsleiter und Fachkräfte im Controlling tragen häufig auch die Verantwortung für diesen Bereich.
Risikomanagerinnen und Risikomanager, die sich voll und ganz auf diese Aufgabe konzentrieren, findest Du eher in großen Aktiengesellschaften und Konzernzentralen.
Ein Bachelor- oder Masterabschluss im Bereich Wirtschaftswissenschaften oder Wirtschaftsingenieurwesen ist eine solide Grundlage für die wichtige Querschnittsfunktion. Berufserfahrung in einem Bereich wie Projektmanagement, Finanzen oder IT ist sinnvoll, um ein tieferes Verständnis von Risikomanagement zu erlangen.
Um im Risikomanagement erfolgreich zu sein, solltest Du folgende Stärken besitzen:
- Analytische Fähigkeiten:
Um Risiken zu bewerten, mögliche Szenarien zu durchdenken und Lösungen zu entwickeln. - Kommunikationsstärke:
Um Risiken klar an Stakeholder zu vermitteln und die richtigen Maßnahmen durchzusetzen. - Projektmanagement-Erfahrung:
Oft ist Risikomanagement eng mit Projektleitung verbunden, weshalb Erfahrung in der Leitung oder Überwachung von Projekten nützlich ist. - Kenntnis von rechtlichen und regulatorischen Anforderungen:
Da viele Risiken rechtlicher oder regulatorischer Natur sind, ist es wichtig, diese im Blick zu behalten
Risikomanagement: Sicher manövrieren in unruhigen Gewässern
Du siehst: Ein gutes Risikomanagement zeigt frühzeitig auf, wo Gefahren lauern. Es gibt Dir die Möglichkeit, zu handeln, bevor Schäden entstehen. Je besser Du Deine Risiken kennst, desto sicherer steuerst Du Dein Projekt bzw. Unternehmen auch in turbulenten Situationen.
Dieser Artikel hat Dir gezeigt, wie Du mit den richtigen Methoden und einer klaren Strategie das Ruder fest in der Hand behältst. Du hast erfahren, wie Du Risiken identifizierst, analysierst und gezielt minimierst – und welchen Weg Du gehen kannst, um im Risikomanagement durchzustarten. Viel Erfolg beim Umsetzen!
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